No Turning Back

Filmkritik zu:

No Turning Back

von Reinhard

 

Über den Film:

Ein Mann, ein Auto, ein Telefon und eine lange Straße. Manchmal kann das Setting so einfach sein.

Ivan Locke hat eine Entscheidung getroffen. Eine, die ihm den Job kosten wird, vermutlich. Und die Familie, vielleicht. Er steigt in sein Auto und fängt an zu telefonieren.

Während seine Frau noch das Bier besorgt, und sein Sohn sich darüber lustig macht das diese jetzt doch das Trikot angezogen hat. Und alle darauf warten, mit ihm zusammen das Spiel zu sehen.

Während sein bester Mitarbeiter noch die Baustelle kontrolliert, denn Morgen kommt der Beton.

Während dessen muss er allen diesen Leuten bescheid sagen das sich etwas geändert hat. Er wird das Spiel nicht zusammen mit seinen Söhnen sehen, und auch nicht am Morgen auf der Baustelle sein.

Denn er hat eine Entscheidung getroffen. Er will nicht so sein wie sein Vater. Und dieser sitzt ihm, in dieser Nacht mehr als die Jahre zuvor, im Nacken, auf dem Rücksitz.

Und auch wenn er alles verlieren wird, muss er doch dieser Frau beistehen, die er kaum kennt. Denn diese bekommt in dieser Nacht ein Kind, sein Kind.

Er versucht es seinem Chef zu erklären, der aber dreht durch. Denn wenn Morgen etwas schief geht, weil er gepatzt hat, weil er nicht da war, dann kostet das der Firma Millionen. Pro Minute Verzögerung.

Aber Ivan, der während der Gespräche immer der Ruhige, bedächtige ist, hat auch seine Grenzen. Und zwischen den Gesprächen rastet er schon mal aus. Während er mit über 140 km/h über die Autobahn fährt, zu der Frau die nicht mal besonders hübsch ist.

Und die ganze Zeit sieht man die Anderen nicht. Nur ihn im Auto. Man hört nur deren Stimmen. Am Anfang sieht man noch die Namen der Angerufenen, bis der Zuschauer gelernt hat anhand der Stimmen, oder spätestens an den Themen, die Personen zuzuordnen.

Dabei sind solche Filme, enger Raum und nur ein sichtbarer Schauspieler, hochgradig gefährlich. Nicht auflegen! fand ich etwa furchtbar, und Panic Room naja bemüht. Wenn der Protagonist es nicht von Anfang an schafft, das Thema rüber zu bringen, die ganze Zeit den Zuschauer zu fesseln, geht so was gnadenlos den Bach runter. Hier passiert das nicht. Tom Hardy spielt überzeugend den Mann, der es gewohnt ist, Entscheidungen zu treffen und diese auch anderen gegenüber zu vertreten. Er hat eine bemerkenswert ruhige Art zu sprechen, und ich hoffe das auch in der deutschen Synchronisation vermittelt wird. Im Englischen ist er jedenfalls bemerkenswert.

Deshalb, vielleicht gerade deshalb, ist dieser Film so gut geworden. So beeindruckend.

Und auch wenn das Set erst mal nicht besonders anziehend ist, so ist das, was Regie und Kamera daraus gemacht hat doch sehenswert. Ich kann den Film, zumindest als OmU, uneingeschränkt empfehlen.

 

Technisches:

Originaltitel: Locke
Regie: Steven Knight Andere Filme: Redemption – Stunde der Vergeltung (2013)
Buch: Steven Knight Andere Filme: Redemption – Stunde der Vergeltung (2013), Amazing Grace (2006), Kleine schmutzige Tricks (2002)
Darsteller:

  • Tom Hardy (als Ivan Locke) Andere Filme: The Dark Knight Rises (2012), Dame, König, As, Spion (2011), Inception (2010)
  • Olivia Colman (als Bethan (nur Stimme)) Andere Filme: Das hält kein Jahr …! (2013), Die Eiserne Lady (2011), Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis (2007)
  • Ruth Wilson (als Katrina (nur Stimme)) Andere Filme: Lone Ranger (2013), Anna Karenina (2012)

Kamera: Haris Zambarloukos Andere Filme: Thor (2011), Mamma Mia! (2008), 1 Mord für 2 (2007)
Musik: Dickon Hinchliffe Andere Filme: Um jeden Preis – At any Price (2012), Winter’s Bone (2010), Liebe auf den zweiten Blick (2008)
Verleih: StudioCanal
FSK: 0
Laufzeit: 85 Minuten
Genre: Drama
Kinostart: 19. Juni 2014
Homepage: http://locke-movie.com (englisch)
Wikipedia: wiki
IMDB: imdb

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Über reinhard

Ich bin der, der diesen Blog betreibt.
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