Calico Skies

Filmkritik zu:

Calico Skies

von Reinhard

 

Über den Film:

Es ist eine Wüste wie aus einem Film der Cohen Brüder. Einfache Häuser, einfacher Lebensstiel. Abstellplatz für wer-auch-immer es nicht geschafft hat. Oder wer verschwinden will. Oder wer eine Auszeit braucht.

Zu welcher Sorte Phoenix gehört ist lang nicht klar. Jedenfalls hat er einen geregelten Tagesablauf. Zu jeder Stunde, zu jedem Wochentag hat er die passenden Drogen. Alles legal natürlich, mann muss nur den richtigen Arzt kennen. Dazwischen den Kaffee im Diner, etwas Zeit im Sportstudio, am Nachmittag noch eine Runde schlafen, abends Fernehen und an nächsten Tag das gleiche. Routine ist etwas Beruhigendes.

Nur die neue Briefträgerin passt da nicht rein. Hübsch und viel zu jung. Und als diese, beim Verteilen der Post, versucht Kontakt herzustellen, flüchtet er. Aber Post ist wichtig für ihn. Denn ab und zu kommt wichtige Post. Dann wir die Routine durchbrochen. Die zwei Briefe werden nebeneinandergelegt, eine schwarze Tüte wird geholt, mit dem Van geht es in die Wüste. Aber was da passiert, ist lange nicht klar. Nur dass wenige Tage später der Tätowierer kommt, dass gehört schon fast zu Routine.

Auch sonst hat er nicht viele Kontakte. Den Typ auf der Parkbank lässt er einfach sitzen, aber der hat aber auch einfach zuviel gequatscht. Aber an den nervenden Nachbarn kommt selbst er nicht vorbei. Ein letzter Rest Anstand sorgt dafür, dass er die Einladung annimmt. Auch wenn sich die beiden selbst belügen, und es vermutlich auch Wissen. Und deren Junge, nun auch er bietet sich nicht als Gesprächspartner an.

Etwas Licht in das Mysterium kommt erst als eines Nachts in paar Gangster bei Phoenix auftauchen, eine kleine Party feiern. Andeutungen fallen für seine Aufgabe. Am Ende ist einer tot. Aber die Wüste ist groß, die Leichte wird verscharrt und vermutlich erst in Tausend Jahren, von Archäologen, gefunden.

In der Zwischenzeit werden zarte Bande zwischen ihm und der Brieträgerin gesponnen. Und es werden auch wieder neue Pakte vergraben, und deren Koordinaten ihm auf die Fußsohlen tätowiert.

Und die Auflösung, die aber noch nicht das Ende der Geschichte ist so fantasievoll, wie die Wüste karg ist. Eine schöne Kargheit, eine die fasziniert und einem veranlasst, einfach mit offenem Mund da zu sitzen.

Denn es ist nicht so sehr der Inhalt der Geschichten, obwohl die, einmal bekannt, einfach crazy sind. Sondern die Bilder und die Umsetzung der Geschichte. Der Mann, der manchmal ein echtes Handicap hat. Und doch glaubwürdig rüber kommt.

Ich fand den Film unheimlich stimmungsvoll und sehenswert.

Technisches:

Originaltitel: La pazza gioia

Regie: Valerio Esposito Andere Filme: Blood of Redemption: Behind the Scenes (2013), Tode Ti (2013), I Love L.A. (2013)

Buch: Valerio Esposito Andere Filme: Tode Ti (2013), I Love L.A. (2013), Stato di grazia (2012)

Schauspieler:

  • Tom Sizemore (als Phoenix) Andere Filme: Die Eindringlinge (2015), The Drunk (2014), Black Hawk Down (2001)
  • Christina Bennett Lind (als Ariel) Andere Filme: Person of Interest (2016), Forever (2014), The Talk Man (2011)
  • Vincent Pastore (als Vincenzo) Andere Filme: Pizza with Bullets (2015), The Woods (2012), Die Sopranos (1999-2007)

Kamera: Martim Vian Andere Filme: Summer of 8 (2016), Allies Alptraum (2015), Turquoise (2011)

Musik: Alberto Bof Andere Filme: The Heartbreaking Tale of Laurent & Larry Bourgeois (2015), We Are All Mad Here (2014), Divisi (2012)

Verleih: – noch keiner –

FSK:
Laufzeit: 78 Minuten
Genre: Darama
Kinostart:
IMDB: imdb

Calico Skies — Trailer from IFFMH on Vimeo.

Über reinhard

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