Slava

Filmkritik zu:

Slava

von Reinhard

gesehen auf dem Audi Dublin International Film Festival 2017

Es ist schon ein verrückt heißer Tag. Da liegt einfach Geld auf den Schienen. Die ersten Scheine steckt sich Tzanko, Stefan Denolyubov, ja noch ein. Aber als er zum großen Haufen kommt, beschließt er es lieber zu melden.

Die PR-Agentin der Eisenbahngesellschaft ist hoch erfreut. Eine gute Nachricht nach den ganzen Skandalen der letzten Zeit. Chefs, die sich bereichern und solche Sache. Da ist ein ehrlicher Mitarbeiter mal was Neues.

Das Tzanko einen absolut wilden, verfilzten Bart hat, geht ja noch. Das er so stottert, dass man ihn praktisch nicht versteht, oder er zumindest dreimal so lange braucht wie normal, ist schon weniger schön, so was macht ein Interview fast unmöglich. Um so weniger kann er sich wehren, als er zum Helden aufgebauscht werden soll.
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Die PR-Tante, gespielt von Margita Gosheva, die diesen Film auch auf den Dublin International Filmfestival vertrat, ist da hemmungslos.

Zwischen zwei Terminen beim Arzt, Gesprächen mit ihrem Mann, der sie an die Injektionen erinnert, und einem Telefongespräch mit dem Minister wird diese Erhöhung organisiert.

Natürlich geht das in dieser Farce schief. Tzanko übersteht das, irgendwie. Ist aber sauer. Zu Recht. Dinge werden vermisst. Und dabei ist seine Ehre noch das Kleinste. Oder die Glaubwürdigkeit des Ministers. Auch wenn das die PR-Tussi anders sieht.
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Es geht um mehr als um eine Uhr. Oder um den Diebstahl von Diesel. Auch nicht wirklich um Korruption. Obwohl, vielleicht doch. Vielleicht hatte der Film deshalb solche Probleme in Bulgarien finanziert zu werden.

Aber es ist leicht, sich über Osteuropa lustig zu machen. Hatten wir nicht einen Finanzminister, der Geld der Wirtschaft angenommen hat? Einen – damals noch – Bundeskanzler, der zu einer Strafe von mehreren Hunderttausend Euros verurteilt wurde? Eine Strafe, die dann von der Industrie bezahlt wurde. Und seien ‚Enkelin‘ führt inzwischen D und weiß nix, wenn sie abgehört wird, oder abhören lässt.

Also, wo spielt diese Geschichte eigentlich? Und vor allem, warum nicht hier?

Technisches:

Originaltitel: Glory
Regie:

  • Kristina Grozeva Andere Filme: Die Lektion (2014), Reki bez mostove (2013), Avariyno katzane (2010)
  • Petar Valchanov Andere Filme: Die Lektion (2014), Reki bez mostove (2013), Avariyno katzane (2010)

Buch:

Schauspieler:

  • Stefan Denolyubov (als Tzanko Petrov) Andere Filme: Die Lektion (2014), Avariyno katzane (2010)
  • Margita Gosheva (als Julia Staykova) Andere Filme: Die Lektion (2014), Three Days in Sarajevo (2014), Razsledvane (2006)

Kamera: Krum Rodriguez Andere Filme: Die Lektion (2014) My Mate Manchester United (2011), Forecast (2008)

Musik: Hristo Namliev Andere Filme: Three Days in Sarajevo (2014), Avariyno katzane (2010), Kozelat (2009)

Verleih: – noch kein deutscher Verleih –

FSK: – noch keine Angabe –
Laufzeit: 101 Minuten
Genre: Drama
Kinostart: – noch keine Angabe –

IMDB: imdb

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Über reinhard

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