Song of Granite

Filmkritik zu:

Song of Granite

von Reinhard

gesehen auf dem „Galway Film Fleadh 2017“

 

Über den Film:

Man sitzt zusammen. Man singt und erzählt sich Geschichten. Aus der Zeit als die Ahnen kamen um Irland besiedelten, als man noch mit den Tieren reden konnte. Nur ein kleines Feuer erhellt die Hütte. Und dann beginnt der Vater zu singen. Es ist ein Sean-nós der vorgetragen wird. Eine traditionelle Weise, über das Leben und die Liebe. So wie es wohl seit tausend Jahren stattfand.

Hier ist Joe Heaney aufgewachsen. In langen Einstellungen, wunderschönen Schwarz-Weiß Bildern, wird seine Kindheit gezeigt. Die karge Landschaft des Connemara. Das einfache Leben. Geredet wird kaum. Tatsächlich wird wohl mehr gesungen. Aber immer mit langen Zeiten dazwischen. Da sieht man Landschaft, viel Landschaft. Ob dabei das Moorgebiet von Connemara gezeigt wird, oder das Gesicht von Heaney, das ist einerlei.

Irgendwie wird die Geschichte eins der größten Vertreter des Sean-nós Gesangs gezeigt. Aber die Sprünge, die seltene erklärende Stimme mit Texten des Sohnes von Joe Heaney, die raren original Aufnahmen. All das erzeugt kein rundes Bild. Doch das ist aber auch nicht notwendig. Die Brüche sind es, die auch sein Leben begleiten.

Dass er seine Frau verlässt, und die Kinder. Dass erfährt man nur nebenbei. Erklärt wird es nicht. Vielleicht einer der Gründe für die Tiefe seines Gesangs. Ohne Untertitel werden diese vorgetragen. Eine Herausforderung, selbst für einen Iren. Doch wer nicht Gälisch spricht, geht hier unter. D.h. er tut es nicht. Denn, auch wenn man nur Erahnen kann um was es in den Liedern geht, so packen diese doch. Diese unendliche Traurigkeit überspringt jede Sprachbarriere. Pack, wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen.

Dann bekommt man einen Einblick in eine Welt, weit weg von allen Pub-fidel-Tourismus-Musik. Man bekommt einen Einblick in die Seele Irlands.

Eindeutig sechs von sechs Hüten.

Technisches:

Regie:
Pat Collins Andere Filme: Silence (2012), Tim Robinson: Connemara (2011), Pilgrim (2008)

Buch:

Schauspieler:

Kamera:
Richard Kendrick Andere Filme: Frank O’Connor: Idir Dhá Shruth (2016), Aufstand der Barbaren (2016), Rough Rider (2014)

Laufzeit: 104 Minuten
Genre: Biografie, Drama, Musikfilm
Kinostart: noch kein Termin für Deutschland
IMDB: imdb
Wiki: wiki

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Über reinhard

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