Im Namen meiner Tochter – Der Fall Kalinka

Filmkritik zu:

Im Namen meiner Tochter – Der Fall Kalinka

von Reinhard

 

Über den Film:

Die Scheidung war schon nicht schön, welche Scheidung ist das schon, als in den 70ern André Bannerski (Daniel Auteuil) sich von seiner Frau Dany (Marie-Josée Croze) trennt. Und diese später den deutschen Arzt Dieter Krombach (Sebastian Koch) heiratet, und von da an bei ihm in Deutschland lebt. Die Leidtragenden sind, wie so oft, die Kinder.

Jahre später, die Tochter ist inzwischen 14, kommt mitten in der Nacht der Anruf. Die Tochter ist tot. Der Vater ist außer sich, versteht die Welt nicht mehr. Sie war nicht krank, und sonstige Ankündigungen gab es auch nicht.

Was folgt, ist eine Jagd. Jäger ist der Ex-Ehemann, gejagt wird der Widersacher. Zuerst denkt man, als Zuschauer, das der Franzose spinnt. Zumal die Ehefrau und Mutter uneingeschränkt zu ihrem neuen Mann hält. Aber nach und nach kommen Umstände ans Tageslicht die zum Denken anregen.

Warum hat der Arzt der Stieftochter am Abend vor der Nacht irgendein Präparat gespritzt? Warum war er bei der Obduktion anwesend? Weshalb bunkern die deutschen Behörden so? Und, als endlich die Erlaubnis zur Exhumierung vorliegt, und der Körper erneut untersucht wird, stellt man fest das die Geschlechtsorgane fehlen. Wer hat wann, und warum diese entfernt? In der Obduktion ist jedenfalls nichts erwähnt.

Der Film zeigt, fast dokumentarischen, die Entwicklung. Und lässt doch viele Fragen offen. Und das ist auch das Problem des Films. Warum etwa die Behörden so abblocken, der internationale Haftbefehl nicht umgesetzt wird. Dieses schwingt nur mit, wird nicht explizit genannt und schon gar nicht beantwortet.

Dabei ist, bei allen Emotionen, die Geschichte seltsam kalt. Warum der Vater von dieser Geschichte so gefangen ist, dass er über Jahrzehnte hinweg seinen Intimfeind verfolgt. Seine Tochter wird dadurch jedenfalls nicht wieder lebendig. Dafür geht anderes kaputt.

Und so bleiben die Beweggründe, letztendlich, unklar. Ein klarer Minuspunkt für den Film, ein Hinderungsgrund sich mit der Hauptfigur zu identifizieren.

Leider wieder ein Film der Kategorie, gut gemeint.

Technisches:

Originaltitel: Au nom de ma fille
Regie: Vincent Garenq Andere Filme: Présumé coupable (2011), Destination: World (2004), Locomotion (2003)

Buch:

  • Julien Rappeneau Andere Filme: Rosalie Blum (2015), Zulu (2013), My Way – Ein Leben für das Chanson (2012)
  • Vincent Garenq Andere Filme: Présumé coupable (2011), Destination: World (2004), Locomotion (2003)

Schauspieler:

  • Daniel Auteuil (als André Bamberski) Andere Filme: Unter Freunden (2015), Bevor der Winter kommt (2013), Dialog mit meinem Gärtner (2007)
  • Sebastian Koch (als Dieter Krombach) Andere Filme: The Danish Girl (2015), Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben (2013), Gefährliche Begierde (2012)
  • Marie-Josée Croze (als Dany) Andere Filme: Every Thing Will Be Fine (2015), Am Sonntag bist du tot (2014), Schmetterling und Taucherglocke (2007)

Kamera:
Renaud Chassaing Andere Filme: L’enquête (2014), Je me suis fait tout petit (2012), Présumé coupable (2011)

Musik:
Nicolas Errèra Andere Filme: Mountain Cry (2015), Deckname Caracalla (2013), Sleepless Night: Nacht der Vergeltung (2011)

Verleih: Koch Films

FSK: 12
Laufzeit: 87 Minuten
Genre: Drama
Kinostart: 20. Oktober 2016
IMDB: imdb

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Über reinhard

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