Jojo Rabbit

Filmkritik zu:

Jojo Rabbit

von Reinhard

 

Über den Film:

Darf man sich über Nazi, das Dritte Reich, Hitler lustig machen?
Ja, man muss es sogar. Gerade wenn es so klasse gemacht wird wie in diesem Film.

Jojo ist 10 Jahre,

und verliebt. Verliebt in seinen Führer. Es gibt wohl keinen in der Hitlerjugend, der so seinem Idol verfallen ist wie er. So sehr das er Ihn sieht, mit im spricht, diskutiert. Und der, eigentlich schüchterne Junge, bekommt auch von seinem Vorbild Mut zugesprochen.

Im Augenblick heißt das, Mut für das Wochenende mit den anderen Kindern. Zu anderen Zeiten ginge es wohl um ein einfaches Zeltlager. Und während der Reise dorthin sieht der Zuschauer wie Hitler, der echte, von den Massen bejubelt wurde. Und passend dazu gibt es ein deutsches Lied der Beatles, einfach schräg.

Hier im Lager ist es tatsächlich eine Vorbereitung auf den Krieg, der schon längst läuft, auch wenn das den Anwärtern natürlich anders, glorreiche, verkauft wird. Und welcher Junge wollte nicht schon immer durch den Schlamm robben – in voller Ausrüstung, ein Messer bekommen und lernen damit umzugehen, oder mit dem besten Freund im Zelt übernachten.

Jojo freut sich riesig über das Messer. Aber bei der Mutprüfung fällt er durch, und so er erhält seinen Spitznamen. Aber dank seines Freundes Adolf H. findet er wieder schnell Mut und will das unbedingt wettmachen. Und das geht schief.

Es folgt ein Aufenthalt im Krankenhaus, und eine längere Beurlaubung von der Schule. Die Sache mit dem Bein könnte er noch verkraften, aber die Narben im Gesicht, ein echtes Monster halt.

Die Mutter sieht das natürlich nicht, wie halt Mütter so sind. Überhaupt war diese sehr kleine Familie einmal größer. Aber der Vater wird vermisst. Und ansonsten … aber das kommt später.

Jedenfalls ist die Mutter nicht immer zu Hause. Sie macht was halt Eltern so machen. Und so ganz nebenbei lernt der Zuschauer das Deutschland von 1944 kennen. Inklusive gehängter Widerständler oder Juden, das weiß man nie so genau.

Überhaupt: Juden. Das schlimmste was auf Gottes Erde so rumläuft. Aber nicht mehr in D.
Ausgenommen auf dem obersten Stockwerk in dem Haus von Jojo. Er entdeckt dort jemand. Eine junge Frau, fast noch ein Kind. Vielleicht so alt wie jetzt seine Schwester wäre.

Und sie ist groß, und stark, und schnell. Und hat schnell sein Messer in der Hand, hält es ihm an die Kehle.

Der Junge ist natürlich verängstigt, stellt keine Gefahr dar. Aber er ist immer noch ein glühender Nazi. Oder doch nur ein Junge, der gerne Fahnen nachläuft und einfach gemocht werden will? Und wo ist der Unterschied, wenn man 10 Jahre alt ist?

Jedenfalls finden die beiden ein Arrangement. Niemand darf davon wissen. Keiner der anderen Deutschen, keiner der Nazis in der Stadt, und schon gar nicht Jojos Mutter.

Außerdem ist Jojo neugierig. Wie ist das so als Jude. Wo kommen diese her, wie leben die. Und beide Kinder erzählen sich gegenseitig Lügen. Und wissen, das es Lügen sind, oder doch nicht? Es sind die schönsten Szenen in diesem Film, der vor skurrilen Ideen nur so strotzt.

Der lebende, redende, Zigaretten anbietende Hitler ist nur das erste Highlight. Aber nicht das Einzige. Der Geist aus der Wand gehört das definitiv auch dazu. Und Scarlett Johansson als fantasievolle Mutter ist sowieso eine Überraschung. Wer sie nur aus den Marvel Filmen kennt, so wie ich, der wird überrascht. Positiv.

Es ist ein wunderbarer, wie-wer-ich-erwachsen, Film. Über Freundschaft, Liebe und auch Verlust. Oft ehrlich. Öfters tief traurig, aber dann durch die Blume. Und immer wieder skurril. Und hab ich schon ehrlich erwähnt? Für einen Film, der eine FSK 12 hat, werden die Gräu­el überraschend direkt gezeigt. Aber Jojo ist ja auch erst 10. Passt also.

Mir hat der Film definitiv gefallen. Auch wenn einem manchmal der Klos im Hals stecken bleibt. Während man in der nächsten Szene laut loslacht. Aber die Mischung machts. Und die ist hier gut.

Vom mir bekommt der Oskaranwärter fünf Hüte, also Kategorie „Sehr guter Film“.

Technisches:

Regie: Taika Waititi Andere Filme: Thor: Tag der Entscheidung (2017), Wo die wilden Menschen jagen (2016), 5 Zimmer Küche Sarg (2014)

Buch:

Schauspieler:

  • Roman Griffin Davis (als Jojo) Andere Filme: –
  • Thomasin McKenzie (als Elsa) Andere Filme: The King (2019), Leave No Trace (2018), Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere (2014)
  • Scarlett Johansson (als Rosie) Andere Filme: Marriage Story (2019), Ghost in the Shell (2017), Lost in Translation: Zwischen den Welten (2003)
  • Taika Waititi (als Adolf) Andere Filme: Wo die wilden Menschen jagen (2016), 5 Zimmer Küche Sarg (2014), Green Lantern (2011)

Kamera: Mihai Malaimare Jr. Andere Filme: Ruhet in Frieden – A Walk Among the Tombstones (2014), Little Red Wagon (2012), Jugend ohne Jugend (2007)

Musik: Michael Giacchino Andere Filme: Spider-Man: Far from Home (2019), Star Wars: Rogue One (2016), Super 8 (2011)

Verleih: 20th Century Fox

FSK: 12
Laufzeit: 108 Minuten
Genre: Komödie, Drama
Start: 23 Januar 2020

Homepage: Homepage

IMDB: imdb

Wikipedia: wiki

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Über reinhard

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