Little Women

Filmkritik zu:

Little Women

von Reinhard

 

Über den Film:

Es sind glückliche Zeiten, die die vier Schwestern zusammen haben. Und wie so oft weiß man nicht das man glücklich ist. Das merkt man erst später.

Und konsequenterweise beginn der Film auch erst Jahre später. Wenn die Schwestern schon verstreut sind. Aber immer noch starke Bande haben.

Die vier, das ist Jo, die Resoluter, die genau weiß, was sie werden will, Schriftstellerin. Verkörpert von der genialen Saoirse Ronan. Ich glaub, die kann gar nicht schlecht spielen. Sowie Meg (Emma Watson), die älteste, die einen Faible für das Theater hat und gerne selber Schauspielerin wäre. Dann ist da noch die aufmüpfige Amy (Florence Pugh), die Zeichnen kann und die beste Malerin werden will. Und die schüchterne Beth (Eliza Scanlen), schüchtern wie … na ja wie ein kleines schüchternes Mädchen eben. Eber mit einer Begabung für Musik. Und kann wunderbar Klavier spielen.

Jahre später lebt Jo in New York und schlägt sich mehr schlecht als Recht durch. Mit Unterricht und Schreiben. Manche Sachen werden veröffentlicht, gegen Geld. Und damit kann sie die Familie unterstützen. Denn Armut ist der rote Faden, der durch die Geschichte führt. Denn der Vater ist im Krieg, kämpft für den Norden im Bürgerkrieg. Aus Überzeugung. Aber mit harten Konsequenzen für die Familie.

Denn die Mutter muss allein für die Familie sorgen. Es gibt zwar noch eine Bedienstete, eher ein Mitglied der erweiterten Familie. Aber für die Töchter kann nur die Mutter Verantwortung übernehmen.

Und was machen begabte, hübsche, junge Frauen im Amerika der 18hundert sechzigern? Was können die machen? Jedenfalls nicht viel. Niemand weiß das besser als die Tante. Das ist, wohl weit und breit, die einige unverheiratete Frau. Aber sie ist ja auch Reich. Und keine der March Töchter hat Vermögen oder Aussicht drauf. Außer durch eine außergewöhnliche Begabung oder eine entsprechende Heirat.

Auf eine Gesellschaft lernt Jo den gleichaltrigen Laurie kennen. Enkel von dem Griesgram, der gegenüber wohnt. Aber nett, also der Enkel und nicht der Opa. Dabei hat der Bücher bis unter das Dach, Bilder an allen Wänden und ein Klavier. Und er verliebt sich stande-pete in Jo, also der Neffe nicht der Opa. Der findet eine andere Liebe, später, also der Opa, nicht der Neffe.

Jahre später ist Amy mit der Tante in Paris. Um Malen zu lernen und einen passenden Ehemann zu suchen. Und erzählt wird die Geschichte dazwischen. Das wie-konnte-es-dazu-kommen. Warum hat Meg zwei Kinder. Wer ist der Vater, und wie konnte es dazu kommen. Warum kämpft Jo ihren Kampf immer noch allein. Und was ist aus er begabten Musikerin geworden.

Es geht um Liebe, und Familie. Um eine Familie-ist-dicker-als-Blut Geschichte. Und wenn die Regisseurin Greta Gerwig eine solche Geschichte erzählt, dann glaubt man das einfach. Das war in allen ihren Geschichten so.

Vier Schwestern lieben sich? Einfach. Und wie zeigt sich das? Die verdreschen sich, Umarmungen kommen später. Geschwister sind so, ich hab selber welche von der Sorte. Wir lieben uns? Na klar. Sagen wir uns das? Nie im Leben.

Damit ist eigentlich schon die Quintessenz des Films gesagt. Aber die Umsetzung ist einfach klasse. Da ich selbst fotografiere, ist mir die Kamera aufgefallen. Einige, vielleicht etliche, Bilder sind genial durchkomponiert. Anderen ist die Musik aufgefallen (nur hab ich dafür kein Ohr).

Aber das wäre alles nix ohne dieses geniale Ensemble von Schauspielerinnen. Das sind, mit der Mutter, fünf geniale Frauen Figuren. Die Männer, abgesehen vielleicht von Laurie, sind Staffage. Aber wer eine Saoirse Ronan und eine Emma Watson hat, der braucht das auch nicht.

Der Film ist lustig und traurig, er ist fantasievoll, manchmal laut, und kratzbürstig lieb. Jedenfalls ehrlich, für mich die wichtigste Kategorie. Abgesehen von überzeugend, natürlich.

Er bekommt sieben meiner sieben Hüte. Also „einer von dreien“ pro Jahr. Dabei haben wir erst Februar. Das Jahr kann noch interessant werden.

Technisches:

Regie: Greta Gerwig Andere Filme: Lady Bird (2017), Nights and Weekends (2008)

Buch:

  • Greta Gerwig Andere Filme: Lady Bird (2017), Frances Ha (2012), Nights and Weekends (2008)
  • Louisa May Alcott Andere Filme: The Inheritance (2013), An Old Fashioned Thanksgiving (2008), Little Men (1998)

Schauspieler:

  • Saoirse Ronan (als Jo March) Andere Filme: Maria Stuart, Königin von Schottland (2018), Lady Bird (2017), Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten (2015)
  • Emma Watson (als Elsa) Andere Filme: The Circle (2017), Colonia Dignidad – Es gibt kein Zurück (2015), Harry Potter und der Stein der Weisen (2001)
  • Florence Pugh (als Amy March) Andere Filme: Midsommar (2019), The Commuter (2018), Lady Macbeth (2016)
  • Eliza Scanlen (als Beth March) Andere Filme: Babyteeth (2019), Home and Away (2016), A Class Act (2015)

Kamera: Yorick Le Saux Andere Filme: Personal Shopper (2016), Only Lovers Left Alive (2013), Swimming Pool (2003)

Musik: Alexandre Desplat Andere Filme: Intrige (2019), The Sisters Brothers (2018), Shape of Water: Das Flüstern des Wassers (2017)

FSK: 0
Laufzeit: 135 Minuten
Genre: Drama
Start: 30 Januar 2020

Homepage: Homepage

IMDB: imdb

Wikipedia: wiki

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Über reinhard

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